Warum erscheint uns Kerzenlicht vielfältiger und farbenreicher als das Licht anderer Lichtquellen? Wieso ist der Himmel blau? Warum empfinden wir manche Farbkombinationen als harmonisch, andere als spannungsreich? Und warum erscheint uns z. B. eine Kirsche immer rot, auch unter wechselnder Beleuchtung?

In diesem Kurs malen wir frei-improvisierend und spontan, ohne blockierende Vorlagen, Vorstellungen, Absichten. Wir sehen, was Freie Malerei an wunderbaren Erfahrungen schenkt: ausdrucksstarke und persönliche Bilder mit eigener Stilistik. Aus Arbeitsschritten und Farbschichten wird Ge-Schichte, Entstehungsprozesse werden zum Bestandteil des Werkes. Malerei ist hier eine Entdeckungsreise, bei der die klassischen Acrylmaltechniken durch Experimente und spontane Ideen gestalterisch erweitert werden: Formen entwickeln sich aus dem Spiel der Farben. Und aus Flächen, Linien, Strukturen auf der Fläche entfaltet sich Räumlichkeit. Hinrich Schüler unterstützt dabei unsere Arbeit korrigierend und mit Kurzvorträgen zu Komposition und Farbenlehre.

Jede Form, jede Linie, spricht uns bewusst oder unbewusst an. Diese Tatsache machen sich visuelle Werbung, Graphik und Design zunutze, sie ist jedoch ebenso ein Schlüsselelement in Zeichnung und Malerei. Ein gutes Gemälde, eine gelungene Skizze offenbart bei genauerem Hinsehen meist eine gezielte Komposition der Elemente und eine bewußt gewählte Bildaufteilung und schafft damit nicht nur einen Bildgegenstand sondern auch Ausdruck und emotionale Wirkung. Die Grundlagen dieser ästhetischen Lehre zu erkennen, den Blick dafür zu schulen und letztendlich in der eigenen Kunst umsetzen zu können sind die Ziele dieses Kurses.

Aus der Freude am gestalterischen Spiel mit grafischen Elementen erschaffen wir unsere eigenen abstrakten Welten aus Licht und Dunkelheit, lassen aus Punkten, Linien und Flächen Formen und Raum entstehen.

Hinrich Schüler zeigt, wie mit Kugelschreibern, Bleistiften, Graphitblöcken, Filzstiften, trockenen Pinseln und anderen Materialien interessante, einzigartige und persönliche Werke geschaffen werden. Dabei setzen wir verschiedene bekannte, aber auch ungewohnte und experimentelle Zeichentechniken ein.

Gemeinsam werden wir die unendlichen Möglichkeiten des kleinen Formates erkunden, gehen auf Entdeckungsreise im Kleinen und lassen in diesem reduzierten Format Tiefe und Ausdruck entstehen.

Älteren Kulturen waren kleinformatige Werke, sogenannte „Miniaturen“, ebenso wertvoll wie große Bilder. Völlig zu Unrecht sind kleinformatige Werke im Laufe der neueren Kunstrezeption fast in Vergessenheit geraten. Die Arbeit an kleineren Werken erfordert hohe Konzentration, ist unaufgeregter, meditativer. Überdies lassen sich Ideenfluten schneller umsetzen mit weniger Aufwand. Letztendlich können die Miniaturwelten auch Vorlage werden für größere Bilder.